Der legendare Formel-1-Ingenieur Steve Nichols machte sich in den 1980er und 90er Jahren einen Namen, aber zumindest ein kleiner Teil von ihm fragte sich, wie es wohl gewesen ware, ein Vierteljahrhundert fruher in diesem Spiel zu sein. Dieser Funke wuchs zu einem Feuer, das Nichols aus dem Ruhestand holte, um sein eigenes Unternehmen und ein Strassenauto-Projekt zu grunden. Der vom Rennsport inspirierte Nichols N1A hat einen Stammbaum, der seinesgleichen sucht. Er wurde als moderne Interpretation der grossen Rennwagen der 1960er Jahre entworfen, insbesondere des allerersten vom McLaren-Team gebauten Autos. Die dramatischen Kurven des N1A, die messerscharfen Kanten und die polierten Komponenten erinnern definitiv an eine schonere Zeit in der Renn- und Strassengeschichte.
Nach jahrzehntelanger Erfahrung in der Entwicklung von F1-Rennwagen machte sich Steve Nichols 2017 daran, ein strassenzugelassenes Supercar zu entwickeln. Nichols ist vielleicht am besten fur seine Zeit als Chefdesigner bei McLaren in den spaten 80er und fruhen 90er Jahren bekannt, als er die Entwicklung der MP4/3- und MP4/4-Autos leitete. Letzterer wurde als brutal dominante Rennmaschine unsterblich, die in der Saison 1988 mit Ayrton Senna und Alain Prost 15 Siege in 16 Rennen einfuhr.
Anstatt eine Hommage an seine eigenen Triumphe zu kreieren, wollte Nichols etwas von der Magie der 1960er Jahre wieder aufleben lassen, als die Rennwagen noch die gleiche DNA hatten wie die leistungsstarken Strassenfahrzeuge ihrer Zeit. Nichols, der sich durch und durch als McLaren-Mann definiert, nutzte den McLaren M1A als lose Form fur sein Projekt und versuchte, den Geist des klassischen Rennwagens wiederzuerlangen, wahrend er ihn zu einem anspruchsvollen britischen Roadster der 2020er Jahre und daruber hinaus aktualisierte.

Nichols Cars
Man muss nicht lange suchen, um den starken Einfluss des M1A zu erkennen, selbst wenn man den Namen „N1A“ ignoriert. Die Kombination aus achterbahnahnlichen Kurven, der den Boden kussenden Nase und dem sattelformigen Ubergang zwischen den hochgewolbten Kotflugeln des 169 Zoll (430 cm) langen N1A erinnert stark an den M1A selbst. Der kaum sichtbare Kuhlergrill, der sich unter der Haubenfalte versteckt, und die versenkten Scheinwerfer, die aus der Abwartsneigung der Kotflugel leuchten, sind ebenfalls Anspielungen auf den ursprunglichen McLaren.
Nichols hat in den 70er und 80er Jahren an einigen der ersten Kohlefaserkonstruktionen in der Formel 1 gearbeitet, die heute aus dem Motorsport nicht mehr wegzudenken sind, und so findet sich in seiner Version des M1A naturlich jede Menge geflochtenes Carbon. Die geschwungene Karosserie besteht aus einer mit Graphen durchsetzten Kohlefaser, die auf einem Karbon- und Aluminiumchassis drapiert ist – eine Kombination, die es dem Zweisitzer ermoglicht, federleichte 1. 985 Pfund (900 kg) auf die Waage zu bringen.
Dieses geringe Gewicht macht den Weg frei fur 700 PS pro Tonne (2. 200 lb), wenn der 7,0-Liter-V8 mit LS3-Block alle 650 PS uber das manuelle Sechsgang-Graziano-Getriebe an die Hinterrader schickt. Handgefertigte Doppelquerlenker vorne und hinten halten den Wagen auf der Strasse, wahrend Mehrkolbenbremsen dafur sorgen, dass er bei Bedarf zum Stehen kommt.

Nichols Autos
„Nachdem ich im Laufe der Jahrzehnte erstaunliche Rennwagen erlebt habe, war ich nie in der Lage, diese eigenwilligen Qualitaten in ein Strassenauto zu ubertragen – bis jetzt“, so Nichols. „Der Prozess vom Bleistift bis zum Serienmodell war ausserst erfreulich – dies sollte die gesamte Automobilindustrie daran erinnern, dass die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Blick in die Zukunft der Weg nach vorn fur diese gesamte Gemeinschaft ist.“
Nichols nannte in seiner Ankundigung vom Mittwoch keinen Preis, aber angesichts der Tatsache, dass nicht mehr als 100 Exemplare gebaut werden sollen, wird das Auto fur die breite Masse so oder so unerschwinglich sein – zweifellos beides. Die Top-Spec-Launch-Edition wird noch exklusiver sein. Sie ist auf nur 15 Exemplare limitiert, von denen jedes an einen individuellen MP4/4-Sieg erinnert.
Quelle: Nichols Autos