Der britische Elektro-Lkw-Hersteller Tevva ist fest entschlossen, den Weg in Richtung emissionsfreier Guter- und Stadtlogistik voranzutreiben, und arbeitet daran, Flottenbetreibern die Last der CO2-Reduzierung zu erleichtern. Im Januar begann die Produktion seines batteriebetriebenen mittelschweren Elektro-Lkw, fur den das Unternehmen auch einen Range Extender mit Wasserstoff-Brennstoffzelle anbieten will. Derzeit erhoht es die Reichweite auf einfachere Weise und verbessert sein regeneratives Bremssystem, sodass es viermal effizienter ist als zuvor.
Tevva hat mit dem deutschen Tier-1-Automobilzulieferer ZF zusammengearbeitet, um das regenerative Bremssystem, das ein Eckpfeiler seines mittelschweren Elektro-Lkw TEV75 ist, deutlich zu verbessern. Die Unternehmen passten das elektronische Bremssystem (EBS) von ZF fur den Einsatz mit dem kombinierten Rekuperations- und Druckluftbremssystem von Tevva an. Das EBS teilt die Bremseingabe des Fahrers elektronisch in eine Mischung aus konventioneller, luftbetriebener Reibungsbremsung und elektromotorischer Rekuperationsbremsung auf, was fur ein verbessertes Ansprechverhalten und mehr Sicherheit, ein ausgewogeneres Bremsen und einen geringeren Verschleiss der Komponenten sorgt.

Tevva
„Wenn das Bremspedal betatigt wird, wird der grosste Teil des ,,Bremsvorgangs“ durch die Rekuperation ubernommen, was bedeutet, dass das Antriebssystem das Fahrzeug verlangsamt“, erklarte Uzair Jilani, leitender Ingenieur fur Antriebs- und Bremssysteme bei Tevva Dies kann zwar dazu fuhren, dass der Lkw vollig zum Stillstand kommt, aber diese doppelte Sicherheitsebene ist eine hervorragende Hilfe fur effizienteres Fahren. Es bedeutet auch, dass die Hardware weniger beansprucht wird, was die Lebensdauer des Bremssystems auf lange Sicht verlangert.“
Da nun der Grossteil der Bremsvorgange durch Rekuperation erfolgt, kann das System sicher bis zu 180 kW an die Batterie zuruckgeben. Vor der Hinzufugung der ZF-EBS-Hardware war eine sichere Regeneration nur bei Raten von bis zu 40 kW uber die passive Regeneration des Druckluftbremssystems moglich. Diese Verbesserung verspricht, wahrend der Fahrt mehr Energie in die Batterie zuruckzugeben und so die Reichweite pro Ladung aktiv zu erhohen.
Wie viel Kilometer das System genau zur Gesamtreichweite hinzufugt, kann Tevva nicht schatzen. Fur den TEV75-Lkw, der mit einem 105-kWh-Akku ausgestattet ist, wird eine Gesamtreichweite von 140 Meilen (227 km) angegeben.

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Die Ingenieure von Tevva haben sorgfaltig daran gearbeitet, das Bremssystem mit den strengen Zulassungskriterien von ZF in Einklang zu bringen. Im Rahmen dieses Prozesses wurde das Fahrzeugsteuergerat (VCU) fur eine bessere Integration und Kompatibilitat mit dem ZF EBS optimiert.
Der vollelektrische 140-Meilen-Lkw von Tevva ist jetzt in Produktion, und das Unternehmen wird als nachstes das 7,5-Tonnen-Wasserstoff-Elektromodell hinzufugen, wodurch die Reichweite der BEV-Version auf bis zu 354 Meilen (570 km) mehr als verdoppelt wird.