Dorte Mandrup wurde mit der Gestaltung des neuen Nunavut Inuit Heritage Centre in Kanada beauftragt. Das ungewohnliche Gebaude, das von Schneeverwehungen inspiriert ist, wird teilweise im Boden versenkt und bietet Schutz vor extremen Wetterbedingungen, stellt aber sicher, dass es die raue Landschaft nicht zu sehr dominiert.
Das Nunavut Inuit Heritage Centre wird am nordlichen Rand von Iqaluit liegen, der Hauptstadt von Nunavut, dem grossten und nordlichsten Territorium Kanadas. Das Projekt soll dazu dienen, das Bewusstsein fur die Kultur der Inuit zu starken und die Versohnung und das Lernen zwischen Inuit und Nicht-Inuit zu unterstutzen.
Es erinnert an den im Bau befindlichen Whale von Dorte Mandrup und wird aus Stahl, Beton sowie Brettschichtholz und Brettsperrholz gebaut. Ausserdem wird es teilweise in Felsen und Rasen eingegraben, um es vor den extremen Wetterbedingungen vor Ort zu schutzen.
Die Gesamtform des Zentrums ist von Mustern inspiriert, die durch den vorherrschenden Wind in Schneeverwehungen entstanden sind und den Inuit seit langem als traditionelles Wegweisersystem dienen. Es soll ausserdem dafur sorgen, dass Schneeverwehungen nicht uber das Dach und entlang der Fassade fliessen zu viel Schneeansammlung. Am runden Eingang wird ein Steingelander angebracht, das auch als Windabweiser dient.

MIR
,,Was das Gebaude dem Land wegnimmt, gibt es mit einem grosszugigen Dach zuruck, das mit der Landschaft verschmilzt und einen neuen naturlichen Treffpunkt im Freien mit ungehindertem Blick uber die weite Tundra bietet“, erklarte Dorte Mandrup. ,,Das Dach wird mit Steinen und Rasen bedeckt sein, wodurch die Grenzen zwischen dem Gebaude und dem Gelande aufgelost werden und gleichzeitig eine kontinuierliche Bewegung durch die Landschaft gewahrleistet wird. Durch die Ausnutzung des schutzenden Felsens bildet die Gebaudestruktur einen Schutz, der die sensiblen Sammlungen und Gebaude auf naturliche Weise umschliesst Exponate unten.
Das Innere des Gebaudes wird 5. 500 m2 (fast 60. 000 m2) gross sein und Ausstellungsraume sowie ein Cafe, einen Werkstattbereich, ein Naturschutzlabor, ein Geschaft, eine Kindertagesstatte, ein Hostel und Buros beherbergen. Es wird auch an einen grossen Aussenbereich angeschlossen, der Platz fur traditionelle Inuit-Praktiken wie Schnitzen, Kajakbau, Werkzeugherstellung und Beerenpflucken bietet.
Das Nunavut Inuit Heritage Centre wird uber eine hervorragende Isolierung und grosszugige Verglasung verfugen, um den Stromverbrauch zu senken. Es wird eine Solarstromanlage umfassen, um die Netzbelastung zu verringern, sowie einen Backup-Dieselgenerator und energieeffiziente Heiz- und Kuhlsysteme. Ein Dashboard zeigt zudem den aktuellen Energieverbrauch des Gebaudes an.

Dorte Mandrup
Der Entwurf ist der Gewinner eines internationalen Architekturwettbewerbs und entsteht in Zusammenarbeit mit Guy Architects, LEES+Associates, Adjeleian Allen Rubeli, EXP, Pageau Morel, Altus Group und den indigenen Beratern Kirt Ejesiak und Alexander Flaherty. Die Fertigstellung wird fur 2027 erwartet.
Quellen: Dorte Mandrup, Nunavut Inuit Heritage Center