Die 3D-gedruckte Architektur hat in den letzten Jahren einen immer starkeren Siegeszug angetreten, wobei modernste Technologie fur den Bau verschiedenster Bauarten eingesetzt wurde, von einem experimentellen Lebensraum auf dem Mars bis hin zu einer Reihe grosser Wohnbauten in den Vereinigten Staaten. Der jungste bemerkenswerte Fortschritt kommt aus Deutschland, wo ein ehrgeiziges neues Rechenzentrum im Bau ist, das als Europas grosstes 3D-gedrucktes Gebaude gilt.
Das Projekt, das noch keinen offiziellen Namen hat, hat seinen Sitz in Heidelberg. Sein Design orientiert sich an der Asthetik 3D-gedruckter Architektur und wird uber eine auffallige wellenformige Aussenseite verfugen, die auch etwas Grun einbeziehen wird. Im Inneren wird die Cloud-Computing-Infrastruktur untergebracht.
Es wird eine Lange von 54 m (177 Fuss), eine Breite von 11 m (36 Fuss) und eine Hohe von 9 m (29,5 Fuss) haben, was es, soweit wir wissen, tatsachlich zum derzeit grossten 3D-gedruckten Modell Europas machen wird Struktur, obwohl es in diesem schnelllebigen Bereich schwer zu sagen ist, wie lange das anhalten wird. Es wird mit demselben COBOD BOD 2-Drucker gebaut, der 2020 auch fur das 3D-gedruckte zweistockige Haus in Antwerpen verwendet wurde.
Der Bauprozess funktioniert ahnlich wie bei anderen 3D-gedruckten Bauprojekten, uber die wir berichtet haben, und beinhaltet, dass der Drucker eine zementartige Mischung schichtweise aus einer Duse extrudiert und dabei einem Bauplan folgt, wodurch die Grundhulle des Gebaudes entsteht. Die Druckzeit wird voraussichtlich 140 Stunden betragen und erfordert zwei Bauarbeiter vor Ort, die sie uberwachen und dafur sorgen, dass alles reibungslos ablauft.

Adrian Schulz
Sobald der 3D-Drucker seine Arbeit abgeschlossen hat, werden menschliche Bauarbeiter mit der Fertigstellung der Arbeiten beauftragt, die 3D-Drucker noch nicht bewaltigen konnen, einschliesslich der Installation eines Daches, von Turen, der Verkabelung und allem, was sonst noch erforderlich ist. Nach Angaben der Kraus Gruppe wird das Gebaude recycelbar sein und seine 3D-gedruckte Konstruktion wird etwa 55 % der CO2-Produktion im Vergleich zu einem Standardgebaude aus Portlandzement verursachen.
,,Bei diesem einzigartigen Projekt betont Peri zwei der Hauptvorteile des 3D-Konstruktionsdrucks: Geschwindigkeit der Ausfuhrung und Gestaltungsfreiheit“, sagte Henrik Lund-Nielsen, Grunder und Geschaftsfuhrer von COBOD. ,,Aus diesem Grund ist unsere Technologie in der Lage, alles zu realisieren, von materialsparenden Windmuhlenturmen uber preisgunstigen Wohnbau in Afrika bis hin zu architektonischen Burogebauden in Deutschland.“
Das Projekt wird voraussichtlich irgendwann im Juli abgeschlossen sein. Beteiligt sind Kraus Gruppe, Peri 3D Construction, SSV Architekten, Mense-Korte Ingenieure + Architekten und DAW (Caparol, Alpina) und wird von der Heidelberger IT-Leitung in Auftrag gegeben.
Quellen: COBOD, Kraus Gruppe [in German]