Der monegassische Hersteller von Hochleistungs-Elektrofahrzeugen Venturi, der mehr als ein Jahrzehnt lang entwickelt wurde, wurde Ende 2021 endlich in der Antarktis eingesetzt. Jetzt wurde das erste und einzige elektrische Polarforschungsfahrzeug entscheidend verbessert, um hoheren Temperaturen standzuhalten.
Zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 wurde die Venturi Antarctica genutzt, um Wissenschaftlerteams zu Standorten rund um die belgische Princess Elisabeth Antarctica-Forschungsstation zu befordern, ohne das Risiko einer Kontamination von Proben durch Auspuffemissionen einzugehen.
Die Ketten des Fahrzeugs werden von einem Paar 60-kW-Motoren (80 PS) angetrieben, und sein 52,6-kWh-Akkupack ermoglicht eine Reichweite von 50 km (31 Meilen) pro Ladung. Wahrend seines ersten Sommers legte er etwa 500 km (310 Meilen) zuruck, wobei die Batteriebank zwischen den Fahrten durch die Wind- und Solaranlagen der Forschungsstation aufgefullt wurde. Bei Bedarf kann ein Ersatzakku mit Ausrustung fur ausgedehnte Expeditionen im Gepack mitgefuhrt werden.
Die Venturi Antarctica wurde fur den Betrieb im antarktischen Winter entwickelt, wo die Temperaturen bis auf -50 degC (-58 degF) sinken konnen. Die Region sonnt sich jedoch derzeit in einer Sommerhitze von -10 degC (14 degF), was einige Anderungen durch ein Gastteam aus Venturi erforderlich macht.

Venturi Automobile (c)Sarah Del Ben
Die Ingenieure ersetzten die Kettenrader, die die Panzerketten antreiben, um die Ansammlung von verdichtetem Schnee zu verhindern und die daraus resultierenden Leistungsprobleme zu beheben. Ein neues Beluftungssystem wurde dem Fahrgastraum fur sechs Personen hinzugefugt, um den Innenraum abzukuhlen, wenn die antarktische Sonne zusammen mit der Hitze der Leistungselektronik die Dinge fur die Insassen etwas zu warm macht. Und neue Lufteinlasse und Luftungsoffnungen wurden an der Vorder- und Ruckseite des Minitanks installiert, um die Unterrahmenkuhlung dieser Leistungselektronik zu unterstutzen.
Die Wissenschaftler an der Forschungsstation legen derzeit nur Fahrten von 40 km (25 Meilen) zuruck, da Unregelmassigkeiten im Schnee die Reichweite pro Ladung beeintrachtigen. Dieses Problem wird in der nachsten Upgrade-Runde behandelt.
,,Im Jahr 2009 bat mich HSH Prinz Albert II von Monaco, uber die Konstruktion eines elektrischen Polarforschungsfahrzeugs nachzudenken“, sagte Gildo Pastor, Prasident von Venturi Automobiles. ,,Version fur Version haben wir Fortschritte gemacht, bis diese Antarctica III in Dienst gestellt wurde. Ich freue mich, dass unsere virtuose monegassische Maschine die Anforderungen der International Polar Foundation und der Forschungsstation Princess Elisabeth Antarctica erfullt. Wir werden in Kurze zum Standort zuruckkehren mehr als ein Jahr, um den Optimierungsprozess fortzusetzen. „
Quelle: Venturi