Die 3D-Druckkonstruktion wird weltweit immer beliebter und das neueste Beispiel ist ein neues ehrgeiziges Mehrfamilienhaus in Deutschland. Das Projekt wird modernste 3D-Drucktechnologie und Holz einsetzen, um erschwinglichen sozialen Wohnraum zu schaffen.
Die noch unbenannte Anlage wird vom 3D-Druckerhersteller COBOD als das erste 3D-gedruckte Sozialwohngebäude in Deutschland beschrieben. Es wird von Peri 3D Construction in der Stadt Lünen gebaut und folgt auf das vom Unternehmen zuvor in diesem Jahr offenbarte kurvige Rechenzentrum in Deutschland. Es wird aus drei Etagen bestehen, auf denen jeweils zwei staatlich geförderte Mietwohnungen untergebracht sein werden. Die sechs Wohnungen werden von 61 qm (670 sq ft) bis 81 qm (890 sq ft) variieren und das gesamte Gebäude wird eine Gesamtfläche von 651 qm (7.150 sq ft) haben.
Baustrukturtechnisch ist es etwas komplizierter als die meisten 3D-gedruckten Gebäude, über die wir bislang berichtet haben. Die ersten beiden Etagen werden mit einem COBOD BOD 2 Drucker gebaut, der dasselbe Modell ist, das auch beim kürzlichen indischen Postamt und dem erdbebensicheren Haus verwendet wurde. Die Maschine wird ihre Bauarbeiten vor Ort durchführen, indem sie eine zementähnliche Mischung durch eine von einem Roboter betriebene Düse in Schichten extrudiert, um die strukturelle Hülle der ersten beiden Etagen zu bauen, während sie einem Bauplan folgt. Der gesamte Druckprozess wird voraussichtlich 100 Stunden dauern.
Allerdings wird die oberste dritte Etage aus Holz bestehen und von menschlichen Bauarbeitern installiert. Das Äußere der ersten beiden Etagen wird die ursprüngliche 3D-gedruckte Betonstruktur mit ihrer charakteristischen Rippenoptik belassen, während die oberste Holzboden in irgendeiner Art Fassadenverkleidung verkleidet sein wird. Zusätzlich zum Hinzufügen des Holzbodens und des Daches werden menschliche Bauarbeiter auch für das Hinzufügen der Fenster, der Elektroinstallationen, der Sanitärinstallationen und alles Weitere notwendigen eingesetzt werden.

COBOD
„Wir freuen uns, erneut demonstrieren zu können, wie schnell, effizient und ressourcenschonend der 3D-Drucker Wohnraum schaffen kann und welches Potenzial sich auch im Segment der Mehrfamilienhäuser eröffnet“, sagte Fabian Meyer-Brötz, Geschäftsführer von Peri 3D Construction. „Wir sind überzeugt, dass die Technologie bereits heute für einen breiten Einsatz auf modernen Baustellen, insbesondere bei Sozialwohnprojekten, bereit ist.“
Bisher haben wir noch keine Informationen, wann das 3D-gedruckte Wohngebäude voraussichtlich fertiggestellt sein wird, aber die Arbeiten sind bereits weit fortgeschritten.
Quellen: COBOD, Peri 3D Construction